Dämmen allgemein

Ein gut gedämmtes Gebäude
ist das A und O

Eine gute Dämmung spielt sowohl im Neubau als auch in der Bestandssanierung eine wichtige Rolle. Schließlich wollen Sie möglichst niedrige Energiekosten und gleichzeitig ein angenehmes Raumklima genießen.

Vor allem bei bestehenden Gebäuden, die vor Einführung des ersten Energieeinspargesetzes 1976 und der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 erbaut wurden, kann der Energieverbrauch durchaus hoch sein. Insgesamt wurde ein Großteil des heutigen Gebäudebestandes in Bayern vor 1993 gebaut. Die Energieeinsparpotenziale im Rahmen der Wärmewende für Bayern sind also entsprechend hoch.

Grundsätzlich sind im Gebäudeenergiegesetz (GEG) gesetzliche Mindestanforderungen für die Energieeffizienz von Gebäuden sowohl für Neubauten als auch mit reduzierten Anforderungen für Bestandsgebäude festgelegt. Um den für Ihr Gebäude und Ihren Nutzungszweck sinnvollen Energieeffizienzstandard zu definieren, sollten Sie mit Unterstützung von Fachleuten die Bauarten, Bauweisen und Materialien der Dämmung wählen, die für Ihre jeweiligen Voraussetzungen am besten geeignet sind.
 

Welche Möglichkeiten gibt es, ein Gebäude sinnvoll zu dämmen?

→ Dachdämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke

→ Fassadendämmung

→ Innendämmung

→ Kellerdämmung – innen wie außen

→ Fenster und Außentüren

Für jede der genannten Dämmmöglichkeiten haben wir eigene Infoseiten für Sie zusammengestellt, auf denen Sie tiefer einsteigen können – und z. B. Infos zu Ausführungsarten und einen Kostenrahmen erhalten.

Vorteile einer Dämmung

  • Geringerer Energiebedarf und damit niedrigere Heizkosten 
  • Sehr gute Energieeffizienz
  • Ein gutes Raumklima und Behaglichkeit durch angenehme und gleichmäßige Oberflächentemperaturen
  • Bei guter Bauausführung keine Schäden am Gebäude, kein Schimmel und dadurch eine hohe Raumgesundheit
  • Schutz vor Kälte im Winter und sommerlicher Wärmeschutz 
  • Vor allem die Dämmung der obersten Geschossdecke bzw. des Daches, das neben der Fassade der größte Bestandteil der Gebäudehülle ist, hat großen Einfluss auf die Energieeffizienz Ihres Gebäudes. Eine Dachdämmung ermöglicht Ihnen zudem Raumgewinn durch die dann mögliche Nutzung des Dachgeschosses als Wohn- oder Arbeitsraum.

Empfehlung für eine gelungene Dämmmaßnahme


Bei allen Baumaßnahmen sollten Sie vorab eine ausführliche Beratung durch Fachleute einholen und sinnvolle Maßnahmen mit allen Vor- und Nachteilen besprechen. Welche Möglichkeiten der Beratung es gibt und wo Sie Ihren Experten finden, haben wir unter Energieberatung für Sie zusammengestellt. Ein Sanierungsfahrplan erleichtert Ihnen die Nutzung von Fördergeldern und gewährleistet auch die Sinnhaftigkeit und richtige Reihenfolge der Maßnahmen. Sie vermeiden Bauschäden sowie unnötige Mehrkosten. Die Bauausführung sollten Sie ebenfalls durch Fachkräfte ausführen bzw. überwachen lassen. Die Effektivität von teils sehr kostenintensiven Maßnahmen wird dadurch gewährleistet.

Worauf sollten Sie bei Dämmmaterialien achten?

Es gibt viele Dämmprodukte, die sich teils mehr oder weniger für spezielle Gebäudearten und Anwendungsfälle eignen:

  • aus Naturmaterialien wie Holzfasern, Stroh, Zellulose oder Schafwolle
  • aus mineralischen Rohstoffen wie Glas- oder Steinwolle
  • aus synthetischen Materialien, wie Polystyrol (als „Styropor“ bekannt), Schaumglasplatten, Mineralschaumplatten

Grundsätzlich sollten Sie bei der Wahl der Dämmart, der Dämmmaterialien sowie zur Art der Anbringung Profis fragen und mit der Ausführung beauftragen. So vermeiden Sie Bauschäden z. B. durch Wärmebrücken.

Beachten Sie auch die speziellen Eigenschaften des Dämmstoffs. Als Auswahlkriterien können Sie folgende ansetzen:

  • bauphysikalische Eigenschaften
    z. B. Tritt- bzw. Druckfestigkeit, Wärmeleitfähigkeit, Schallschutz, Brandschutz oder Feuchteresistenz 
  • gesundheitliche Aspekte
    Auswirkungen auf das Raumklima oder mögliche Ausgasungen
  • ökologische Kriterien
    Umweltbelastung und Energieaufwand bei der Herstellung. Auch die Recyclingfähigkeit sollten Sie berücksichtigen – nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch aufgrund möglicher Folgekosten, beispielsweise der Entsorgung. 
  • ökonomische Faktoren
    Zusätzlich zum Materialpreis und zu den Handwerkerkosten sollten Sie auch die Instandhaltungskosten beachten.

 

Nachhaltige Dämmstoffe aus Naturmaterialien


Greifen Sie bei der Auswahl geeigneter Dämmstoffe am besten auf Naturmaterialien zurück. Denn Naturfasern

  • können durch die Zellstruktur gut mit Feuchte umgehen,
  • verfügen über eine gute spezifische Wärmekapazität,
  • lassen sich diffusionsoffen verbauen – das heißt, sie ermöglichen den Austausch von Wasserdampf; daher entfällt in der Regel eine Dampfbremse (in Außenbauteilen ist jedoch eine Winddichtung notwendig),
  • sind ohne hohe Kosten entsorgbar.
  • sondern keine hautreizenden Feinfasern ab.

Bei der Verwendung von Dämmstoffen aus Naturmaterialien sollten Sie genau wie bei allen anderen Dämmstoffen genau auf die Art und Ausführung der Verarbeitung achten, um eine sinnvolle Dämmwirkung ohne negative Auswirkungen hervorzurufen eine schlechtere Dämmwirkung, kosten mehr und sind empfindlicher gegenüber Feuchteschäden. Außerdem entsteht unter Umständen ein höherer Aufwand für Brandschutz.

Bedenken Sie, auch aus Kostengründen, wie die Dämmstoffe verlegt und beim Rückbau recycelt werden. Mineralische Dämmstoffe können beispielsweise nicht wiederverwertet werden, sondern werden kostenintensiv auf Deponien entsorgt. Andere Materialien lassen sich zumindest thermisch oder stofflich verwerten. Hier lohnt sich für Sie der weitsichtige Blick in die Zukunft. 
 

Was kostet eine gute Dämmung?

Die Kosten für eine Hausdämmung können sehr unterschiedlich ausfallen. Je nach Art der Dämmung, dem Umfang der erforderlichen Dämmmaßnahme, der Materialwahl etc. sollten Sie mit Kosten zwischen 30 und 300 Euro/m² rechnen (unverbindliche Richtwerte, können je nach Region und Situation vor Ort variieren). Am teuersten sind WDVS (Wärmedämmverbundsysteme) oder Dämmungen kombiniert mit vorgehängten hinterlüfteten Fassaden sowie Aufsparrendämmungen an Dächern. Am günstigsten sind Einblasdämmungen, wenn sie durch die Gegebenheiten vor Ort möglich sind.


Allerdings sollten Sie nicht nur die Materialkosten betrachten, sondern – viel wichtiger – die Effizienz Ihrer Maßnahmen langfristig berücksichtigen! Die Wirtschaftlichkeit hängt dabei von vielen Faktoren ab.

  • Nutzen Sie die Chance einer Renovierung oder Instandsetzung, die Sie aus anderen Gründen durchführen, um Ihr Gebäude energetisch fit für die Zukunft zu machen.
  • Je sinnvoller und passender Sie die Effizienzmaßnahmen wählen, desto höher ist Ihre Energieeinsparung und damit die Reduzierung Ihrer Heizkosten.
  • Sie steigern mit einer guten Dämmung den Wert Ihrer Immobilie deutlich.
  • Außerdem verbessern Sie spürbar das Raumklima und die Raumgesundheit.

 

Lassen Sie sich auf jeden Fall im Vorfeld beraten, welche Sanierungsmaßnahme zu welchem Zeitpunkt notwendig und sinnvoll ist. 
 

Wie wird Dämmen gefördert?

Dämmen ist eine energetische Sanierungsmaßnahme, die dem Klimaschutz dient. Daher werden Dämmmaßnahmen im Bestandsgebäude vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen des Förderprogramms BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) mit 15 Prozent der förderfähigen Kosten von maximal 60.000 Euro pro Wohneinheit gefördert. Dies entspricht einer Förderung von 9.000 Euro, die Sie als einmaligen Zuschuss erhalten. Weitere Maßnahmen rund um die Dämmung Ihres Gebäudes, z. B. der Einbau von Dachfenstern, werden ebenfalls gefördert.

Wurden die Dämmmaßnahmen durch zertifizierte Energieberaterinnen oder -berater in einem individuellen Sanierungsfahrplan vorgeschlagen, erhöht sich der Fördersatz um 5 Prozent – auf insgesamt 20 Prozent Förderung!

Alternativ können Hausbesitzer die Kosten für die Sanierung selbst genutzten Wohneigentums von der Steuerlast abziehen. Über drei Jahre lassen sich insgesamt 20 Prozent der Sanierungskosten (max. 200.000 Euro) sparen, das heißt max. 40.000 Euro von der Steuer absetzen.

Sie haben auch die Möglichkeit, eine Dämmmaßnahme im Rahmen einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus oder als Neubau eines Effizienzhauses mitfördern zu lassen. Das KfW-Programm 261 bietet hier Kredite bis zu 150.000 Euro mit einem Fördersatz von max. 45 Prozent, also 67.500 Euro pro Wohneinheit (Stand November 2023).

Voraussetzungen für eine Förderung:
Damit Sie eine Förderung für Sanierungsmaßnahmen wie Dämmungen erhalten, müssen Sie zwingend eine zertifizierte Energieeffizienz-Expertin oder einen -Experten (entsprechend der dena-Liste) in die Planung einbinden. Und Sie müssen Ihren Förderantrag vor Beginn der Maßnahme stellen!

Finden Sie die passende Förderung zu Ihrem Neubau- oder Sanierungsprojekt.