Raumtemperatur

Ein angenehmes Raumklima
steigert die Aufenthaltsqualität

Das Raumklima sollte in allen Aufenthaltsräumen angenehm sein, in den eigenen vier Wänden sogar behaglich und gemütlich. Um dies zu erreichen, sind eine optimale Raumluftfeuchte, eine angenehme Raumlufttemperatur kombiniert mit einer passenden mittleren Oberflächentemperatur der inneren Wände sowie Zugluftfreiheit erforderlich. Aber auch Einflüsse wie Geräusche, Licht, Gerüche oder Emissionen in der Luft wirken sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus.

Investieren Sie deshalb bei Neubau oder Sanierung ausreichend Zeit und Überlegungen, wie Sie ein angenehmes Raumklima erreichen. Viele Weichen stellen Sie bereits bei den grundsätzlichen Entscheidungen in der Planung. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur Ihre derzeitige Situation, sondern beziehen Sie möglichst flexibel auch langfristige Überlegungen in Ihre Planungen mit ein. Sie sparen sich teure Umbaumaßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt und sichern darüber hinaus dauerhaft den Wert Ihrer Immobilie.

Was kann ich für ein optimales Raumklima tun?

Bauliche Maßnahmen

  • Legen Sie Wert auf eine effektive Dämmung Ihres Gebäudes sowie auf Fenster und Türen mit gutem Dämmstandard. Das kann auch den Schallschutz eines Gebäudes vor Außenlärm deutlich verbessern.
  • Dichten Sie undichte Stellen an Fenstern und Türen ab. Eine Verbesserung ist es bereits, Dichtungen durch Schaumdichtungsbänder oder Gummidichtungen zu ertüchtigen.
  • Natürliches Licht ist wichtig für das Wohlbefinden. Sorgen Sie für ausreichende Fensterflächen und ergänzen Sie bei Bedarf eine gute Beleuchtung.
  • Ein guter Schallschutz trägt ebenfalls zum Wohlbefinden bei. Teppiche, Vorhänge oder schallabsorbierende Materialien können dazu beitragen, den Lärmpegel zusätzlich zu reduzieren.
  • Optimieren Sie Ihre Heizungsanlage und Heizungsverteilung regelmäßig durch entsprechende Wartung. Bei älteren Heizungsanlagen sollten Fachleute prüfen, ob eine Erneuerung sinnvoll ist. 
  • Eine Lüftungsanlage mit Luftfilter und Wärmerückgewinnung sorgt für eine ausgezeichnete Luftqualität, ohne Wärmeverluste.

 

Die Nutzung Ihrer Räume

  • Heizen Sie effizient. Als Faustregel empfehlen sich Temperaturen von 20 °C in Aufenthalts- und Wohnräumen, wobei Küche und Schlafzimmer sowie Räume mit Publikumsverkehr unter Umständen etwas kälter sein können.
  • Lüften Sie regelmäßig kurz, aber intensiv (Stoßlüften). Stoßlüften mehrmals am Tag, ist effektiver als dauerhaftes Kipplüften.
  • Denken Sie auch über eine Lüftungsanlage nach – und halten Sie sich an die vorgeschriebenen Reinigungszyklen / Austauschzyklen der Filter.
  • Smarte Thermostate können helfen, die Temperatur automatisch zu regulieren.

Entscheidend ist, als wie warm die Räume empfunden werden!

Der Mensch gibt laufend Wärmestrahlungen in alle Richtungen ab. Wir fühlen uns wohl, wenn diese Abstrahlung durch entsprechende Wärmeeinstrahlung kompensiert wird. Fehlt diese Gegenstrahlung – beispielsweise in einem Raum mit ungedämmten Wänden –, fühlen wir uns schnell unbehaglich. Durch erhöhte Lufttemperaturen kann fehlende Strahlungswärme nicht ausgeglichen werden. Es kommt also nicht nur auf eine optimale Lufttemperatur der Räume an, sondern auch darauf, wie die umfassenden Wand-, Decken- und Bodenflächen eines Raumes ausgestattet sind und welche Oberflächentemperaturen diese aufweisen. Ein Raum wird als behaglich empfunden, wenn die "Empfindungstemperatur“ – der Mittelwert zwischen Luft- und mittlerer Wandtemperatur – um die 20 °C liegt.

Als Faustregel gilt: In einem Raum mit guter Dämmung fühlt man sich auch bei relativ niedriger Lufttemperatur von 18 bis 20 °C wohl. In einem schlecht gedämmten Raum fühlt man sich auch bei 24 °C nicht behaglich. Natürlich gibt es je nach Raum Unterschiede: Im Schlafzimmer kann die Temperatur niedriger sein als im Wohn- oder Kinderzimmer. Das richtige Maß an Heizen bzw. Kühlen und Lüften senkt zudem Ihre Energiekosten, schont die Umwelt und vermeidet Schimmelbildung.

 

Wärmeverteilung durch Heizflächen

Wärmestrahlung schafft ein behagliches Raumklima.. Zudem entstehen im Gegensatz zur Wärmeströmung (Konvektion) kein „Zug“ und keine Aufwirbelung von Staub. Heizflächen mit einem hohen Anteil an Wärmestrahlung werden daher als sehr angenehm empfunden und sind damit positiv für Ihr Raumklima. Eine Flächenheizung hat einen hohen Anteil an Strahlungs- und einen geringeren Anteil an Konvektionswärme. Bei freien Heizflächen wie Heizkörpern ist dies umgekehrt. Je nach Zustand Ihres Gebäudes – ob Neubau oder Sanierung – haben Sie verschiedene Möglichkeiten.

  • Flach- oder Plattenheizkörper brauchen wenig Platz und sind häufig preiswert.
  • Radiatoren werden häufig als Handtuchheizkörper eingesetzt.
  • Rohrheizkörper sind die einfachste Form eines Heizkörpers, allerdings weniger gut für Ihr Raumklima.
  • Unterflurkonvektoren findet man häufig in alten Bestandsgebäuden. Diese sollten Sie durch oberirdische Flachheizkörper ersetzen.
  • Flächenheizungen (Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen) ermöglichen eine hohe Energieeffizienz und eine gute Temperaturverteilung.
  • Warmluftheizungen führen aufgeheizte Luft über Kanäle in die zu beheizenden Räume.

 

Sprechen Sie mit Ihren Heizungsprofis über Ihre Anforderungen und wählen Sie aus, was für Sie am besten passt. Ebenso können Sie mit den Fachleuten Ihre optimal passende und energieeffiziente Wärmequelle auswählen. Informationen zu Möglichkeiten der Beratung und Anlaufstellen haben wir für Sie unter Energieberatung zusammengestellt. Vorab können Sie mit unserer Checkliste Leitfragen für die Auswahl von Heizsystemen für Neubau oder Sanierung eine erste Grobeinstufung vornehmen, welches Heizsystem für Ihr Vorhaben passend sein könnte. 
Fachliche Informationen und einen Überblick zum Thema Heizen finden Sie auf unserer Seite Heizen allgemein. Hier können Sie auch die Checkliste zur Auswahl eines nachhaltigen Heizsystems nutzen, um ein für Ihre Anforderungen geeignetes Heizsystem auszuwählen. Mehr Informationen zu den einzelnen Heizsystemen finden Sie auf unseren speziellen Themenseiten:
 

→ Solarthermie

→ Bioenergie

→ Wasserstoff

→ Wärmepumpe

→ Fernwärme

Die ideale Raumluftfeuchte schafft Behaglichkeit

Die Nutzung Ihrer Räume hat einen großen Einfluss auf die Feuchtigkeit in der Raumluft. Diese entsteht durch Menschen, Haustiere und Pflanzen, aber auch durchs Kochen, Duschen, Putzen, Waschen oder Wäschetrocknen. Hinzu kommen Feuchtequellen von außen, beispielsweise durchs Lüften, oder vom Gebäude selbst, etwa durch Baufeuchte oder mangelnden Regenschutz.

Ihr Gebäude sollte möglichst zugluftfrei, also luftdicht, aber dennoch diffusionsoffen sein. Dies bedeutet, die raumumschließenden Flächen müssen Luftfeuchtigkeit aufnehmen und nach außen ableiten können. Auch eine vorübergehende Feuchtepufferung muss gegeben sein, damit die hohe Luftfeuchte, die in den Räumen entsteht, leicht aufgenommen und bei Trockenheit wieder abgegeben werden kann. Dadurch erzielen Sie eine gleichmäßige Raumluftfeuchte.

Auch durch die Wahl Ihrer Baumaterialien können Sie das Raumklima positiv beeinflussen. Informieren Sie sich vor der Anschaffung, ob diese z. B. bis zu einem gewissen Grad die Feuchte selbst regulieren, diffusionsoffen und schimmelwidrig sind.

 

Regelmäßige Lüftung hilft

Ein regelmäßiger Luftaustausch ist zwingend notwendig, um die Raumluftfeuchte optimal zu regulieren. Auf einer Extrathemenseite erfahren Sie, wie Sie mit einer guten Lüftung eine Wohlfühlatmosphäre schaffen.

Behaglichkeit ist immer abhängig vom persönlichen Empfinden der Temperatur und von der relativen Feuchte im Raum.

Hohe Luftqualität zum Durchatmen

Wichtig ist es auch, die Balance zwischen Luftfeuchte und CO₂ zu finden. Ein hoher CO₂-Gehalt der Raumluft kann ebenfalls gesundheitliche Probleme hervorrufen, wenn auch im Normalfall nur sehr kurzzeitig. Da moderne Gebäude aus Energieeffizienzgründen sehr luftdicht sind, ist es ratsam, über eine Be- und Entlüftungsanlage nachzudenken. Diese gewährleistet neben einer angemessenen Raumluftfeuchte einen ausreichenden Luftwechsel, um beispielsweise den CO₂-Gehalt zu optimieren. In der Regel sind in Lüftungsanlagen wegen der Wärmerückgewinnung sogenannte Wärmetauscher eingebaut, die der Abluft Wärmeenergie entziehen und diese auf die Frischluft übertragen.

Zusätzliche Luftfilter in der Belüftungsanlage reinigen Ihre Raumluft von Feinstaub, Pollen und vielem mehr. Dies führt zu einer höheren Luftqualität und trägt zu einem besseren Wohlbefinden bei – insbesondere, wenn Sie Allergiker sind.

Guter Schallschutz, damit Sie in Ruhe leben können

Straßenlärm, Geräusche aus der Nachbarwohnung oder Straßenlärm oder andere Schallquellen in der Umgebung können die Nutzungs- oder Wohnqualität der Räume Ihres Gebäudes teils deutlich einschränken.

Achten Sie also bei der Planung Ihrer Räume auf entsprechende aktive oder passive Lärmschutzmaßnahmen. Das können Bauteile mit speziellen Schallschutzklassen sein, aber auch Pufferzonen, wie z. B. verglaste Loggien oder Laubengänge. Ebenso sollten Sie Ihre Fenster so wählen, dass sie nicht nur über einen hohen Wärmedämmwert, sondern auch über guten Schallschutz verfügen.

Idealerweise prüfen Sie schon bei der Auswahl des Grundstücks sowie bei der Ausrichtung des Hauses und der Räume die möglichen Lärmbelastungen. 

Optimale Lichtverhältnisse fördern Ihr Wohlbefinden

Viel natürliches Licht ist für alle Aufenthalts- und Arbeitsbereiche essenziell, damit Sie sich in Ihren Räumen wohlfühlen. Planen Sie Ihr Haus und die Raumaufteilung so, dass große Fensterflächen vor allem auf der Südseite realisiert werden und die Nordseite des Hauses mit wenigen Fenstern auskommt. So lassen sich optimale Lichtverhältnisse und eine hohe Energieeffizienz gleichzeitig verwirklichen.

Idealerweise planen Sie den Lichteinfall über Ihre Fenster frühzeitig bei Ihrem Neubau oder der Sanierung. Achten Sie dabei vor allem auf Bereiche mit besonderem Lichtbedarf.

Alternativ sollten Sie bei Neubau oder Sanierung ausreichend künstliche Lichtquellen vorsehen. Die Beleuchtung können Sie Raum für Raum der jeweiligen Nutzung anpassen.